19. Jahrhundert

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts stellten Wolfsrudel in dieser Gegend noch eine Gefahr für Tiere und Menschen dar. In manchen Wintern war die Wolfsplage besonders groß, da die Wölfe zu wenig Nahrung fanden und mehrmals Pferde und weidendes Vieh in Kirchberg und Lohn rissen. Im Jahre 1818 stellte die Bruderschaft Wächter für das weidende Vieh auf und beteiligte sich mit Treibern bei den Wolfsjagden.

Im Jahre 1816-17 herrschte in der Region durch nasse Witterung begingt eine Hungersnot. Die Bruderschaft rief ihre Mitglieder zu Lebensmittelspenden für arme Mitbürger auf. Durch diese Aktion konnte die Not in Kirchberg gemindert werden.

Am 25. Juni 1826 konnte die Bruderschaft ihr 200jähriges Bestehen feiern.

1858 kam es am 21. Oktober im Ort zu einer großen Feuersbrunst, bei der auch die Häuser einiger Mitglieder der Bruderschaft zerstört wurden. Die Bruderschaft half den Geschädigten in der Folge tatkräftig beim Wiederaufbau ihrer Wohnstätten.

20. Jahrhundert

Unter Pfarrer Laurenz Drießen wurde die Bruderschaft am 1. Januar 1911 durch den Erzbischof von Köln, Antonius Kardinal Fischer, zum Range einer „Bruderschaft vom allerheiligsten Altarsakrament für Gläubige beiderlei Geschlechts“ erhoben. Mit der kanonischen Errichtung waren für die Bruderschaft verschiedene Ablässe verbunden, die von der in der Kirche Santa Maria sopra Minerva bestehenden Erzbruderschaft erteilt wurden.

Im Ersten Weltkrieg, 1914-1918, versandte die Bruderschaft, für die im Felde stehenden Mitbürger, Liebesgabenpakete. "Von ihnen kehrten zwölf Schützenbrüder nicht heim."

Im Jahre 1926 feierte die Bruderschaft ihr 300 jähriges Bestehen. Dieses Fest erhielt seine besondere Note durch die Anwesenheit des Herrn Weihbischof Dr. Straeter aus Aachen.

In Gemeinschaftsarbeit mit dem Kriegerverein wurde im Jahre 1934 ein neuer Schießstand errichtet und zu Pfingsten bereits eingeweiht. Im selben Jahr trat die Bruderschaft der Erzbruderschaft vom Heiligen Sebastianus und nach deren Auflösung in den folgenden Jahren, dem Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften bei.

Die Zeit des Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg bedeuteten einen harten Einschnitt in das Bruderschaftsleben. Die Bruderschaft verzichtete auf „Gleichschaltung“ und blieb den alten Idealen der Schützen treu. Wie bei anderen Bruderschaften wurde 1937 das gesamte Vereinsvermögen beschlagnahmt und das öffentliche Auftreten verboten. Dadurch konnte der Königsvogel und die Königswürde nicht mehr geschossen werden, aber diese Würde wurde bis zum Ende des Krieges durch eine jährliche Verlosung weitergegeben. Viele Schützenbrüder kehrten aus dem Weltkrieg nicht mehr heim.

Aufgrund eines Gerichtsurteils im Jahre 1946 wurde das Vermögen, das zu Unrecht beschlagnahmt worden war, wieder freigegeben. Im gleichen Jahr, am 25. Mai 1946, trat die Bruderschaft erstmals wieder öffentlich auf.

Am 1. Juli 1951 feierte die Bruderschaft ihr 325jähriges Stiftungsfest. Dieses Fest wurde mit einem Großen Zapfenstreich eingeleitet.

Unter der Leitung des Brudermeisters Konrad Schaffrath wurde ein neuer Schießstand hinter dem Kirmesplatz an der Rur errichtet. Der Schießstand konnte am 25. April 1964 feierlich eingeweiht werden. Im Jahre 1965 stickte eine Bad Godesberger Firma eine neue Fahne. Die Fahnenweihe fand am Pfingstsonntag statt. Die alte Fahne aus dem Jahre 1898 wurde im Jahr 1988 von der Schützenschwester Mia Hartmann restauriert.  Diese Fahne hat ihren Platz der Pfarrkirche St. Martinus zu Kirchberg gefunden.

In den Jahren 1975/76 baute die Bruderschaft einen Luftgewehrstand in der alten Schule. Vom 16. Juni bis zum 18. Juli 1976 feierte die Sakramentsbruderschaft ihr 350jähriges Jubiläum in Verbindung mit dem Bundesfest des Bezirksverbandes Jülich.

Unsere Bruderschaft im 21. Jahrhundert

Um dem Wandel der Zeit gerecht zu werden, ist es wichtig, sich den geänderten Zeitverhältnissen anzupassen. Die Kunst darin besteht jedoch, das Neue und das Alte so zu verbinden, dass die Wurzeln nicht vergessen werden und trotzdem die neuen Blüten den Fortbestand sicher können.

Die heutige Tätigkeit der Bruderschaft umfasst deshalb neben der Bewahrung und Pflege der alten Traditionen im Besonderen die Förderung und Integration der Jugend zu diesem Zwecke engagiert sie sich in der integrativen Vereinsjugendarbeit, um eine Brücke zwischen Tradition und Zukunft zu schlagen.

Weitere Informationen zu unserer Geschichte finden Sie online unter:


http://de.wikipedia.org/wiki/Sakramentsbruderschaft_Kirchberg